Der Modellversuch verortet sich in der beruflichen Bildung und adressiert in erster Linie die dort tätigen Akteurinnen und Akteure. Im betrieblichen Teil der beruflichen Bildung werden Ausbilderinnen und Ausbilder als Schlüsselpersonen beschrieben. Dies gilt beispielhaft für die Debatte um Qualität in der beruflichen Bildung (Eckert et al. 2011) sowie in der aktuell geführten Diskussion um Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung - BBNE (Mohoric 2014).
Im Fokus des Modellversuchs steht das Ziel, nachhaltiges Handeln bei Ausbildungspersonal zu fördern. Ausbilderinnen und Ausbilder spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung von Bildungsinhalten und deren methodisch-didaktischer Aufbereitung.
Das Ziel jeder Berufsausbildung ist es, berufliche Handlungsfähigkeit zu erzeugen, die nachhaltige Entwicklung als integrierten Bestandteil begreift. Die Bildungsinhalte müssen so aufbereitet werden, dass sie nicht nur das Interesse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wecken, sondern auch in ihre Lebenswelt einbeziehen.
Dies bedeutet, dass Modellversuche in der beruflichen Bildung sowohl Ausbilderinnen und Ausbilder als auch Auszubildende adressieren. Ziel ist es, nachhaltiges Denken und Handeln im betrieblichen Ausbildungsprozess zu verankern und so einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.
Trans-Sustain steht für innovative und effektive Lösungen in der nachhaltigen Entwicklung. Unser Ansatz basiert auf gestaltungsorientierter Forschung, bei der Wissenschaft und Praxis zusammenarbeiten, um gemeinsam Erkenntnisse zu generieren und Ergebnisse zu erzielen. Durch den zyklisch-iterativen Prozess werden Theorien direkt in der Praxis erprobt und weiterentwickelt.
Um die Bereitschaft von Praktikern zur Reflexion ihres Denkens und Handelns zu fördern, bieten wir Workshops an, die das erworbene Wissen aufbereiten und den Teilnehmenden zur Verfügung stellen. Werden Sie Teil unserer Bewegung für nachhaltige Lösungen und gestalten Sie die Zukunft mit uns!
Bei der Frage nach der Gestaltung des Modellansatzes wird der konzeptionelle Anspruch an die Umsetzung sowohl einer transversalen ausgerichteten Lernlandschaft als auch der Möglichkeit zur Modernisierung und Erneuerung der Kompetenzstrukturen im Bereich der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Entsprechend gestaltet sich, wie in der Grafik zu sehen, der methodische Ansatz zur Umsetzung des Modellversuchs.
In einem ersten Schritt wurden zur Eingrenzung der relevanten Kompetenzfelder im Nachhaltigkeits-Kontext in fleischverarbeitenden Betrieben unterschiedlicher Größe sowie mit verschiedenen Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Wertschöpfung der Fleischwarenindustrie Interviews geführt.
Diese werden aufgezeichnet, transkribiert und inhaltsanalytisch (Kuckartz 2018) ausgewertet.
Daraus werden erste Zugänge zu den spezifischen Herausforderungen der Branche in Bezug auf die kompetente Umsetzung von Nachhaltigkeits-Themen generiert werden.
Aus der Analyse resultieren sechs Kompetenzfelder, welche in der Fleischwarenindustrie von besonderer Bedeutung sind und welche folglich im Modellversuch bearbeitet werden. Die Kompetenzfelder werden im Folgenden kurz dargestellt und erläutert.