Kompetenzfeld: Tierwohl und Tierhaltung in der Fleischindustrie

Dieses Kompetenzfeld umfasst Kompetenzen zur nachhaltigen Tierhaltung und schließt Kompetenzen für Tierwohl sowie Standards zur Haltung und Aufzucht mit ein.

Nachhaltige Tierhaltung

Dieses Kompetenzfeld beschreibt die nachhaltige Tierhaltung und schließt ebenso die Begriffe „Tierwohl“ und „Tiergerechtheit“ mit ein. Dabei haben die befragten Experten und Betriebe nicht nur die Tierhaltung an sich, sondern vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit eben auch die Landwirtschaft in der Gesamtheit wie auch den Stellenwert von Essen im Blick.

Auszug aus einem Interview:

„Damit dann vielleicht immer mehr Bauern zu unterstützen, dass es in Zukunft mehr nachhaltige Landwirtschaft gibt und möglichst immer die Leute bewusster essen, die Leute davon überzeugen, dass wäre so unsere Vision (Fall 4, Zeile 1462 – 1464).“

Tierschutz

Seit 2002 ist der Tierschutz im Artikel 20a des Grundgesetzes verankert. Dies gilt selbstverständlich auch für die Tiere, welche später geschlachtet und wei-terverarbeitet werden sollen. Die Gesellschaft an sich reagiert zunehmend auf Verstöße in der Lebensmittelbranche vor allem durch die erhöhte mediale Aufmerksamkeit. In der Branche hat schon länger ein Umdenken bzgl. des Tierwohles (Umgang mit den Tieren, Haltungsformen etc.) stattgefunden und reagiert entsprechend.

Auszug aus einem Interview:

„Oh und ich sage mal der Tierschutz spielt ja auch eine sehr sehr große Rolle und wir hier als Unternehmen unternehmen ja sehr viel im Tierschutz, wir haben Tier-schutzbeauftragte, wir haben, es geht eben auch um das Tierwohl. Dort werden Schulungen gemacht, sodass sanfte Methoden angewendet werden bei der Be-täubung […]. (TH_02_Zeile 112-117)“

Standards in der Tierhaltung

So haben einige der teilnehmenden fleischverarbeitende Betriebe haben bereits damit begonnen, gemeinsam mit ihren Zulieferbetrieben, für mehr Nachhaltigkeit und bessere Standards in der Tierhaltung zu sorgen.

Auszug aus einem Interview:

„Wir machen dann beispielsweise auch sogenannte Schlachttierschauen, wo der Erzeuger selbst dabei sein kann bei der Schlachtung von seinen Tieren, wo dann im Prinzip der Fettanteil bestimmt wird, wo er selber sehen kann. (TH_02_Zeile 257-259)“


Stakeholder sensibilisieren

Dies geht teilweise soweit, dass die Bäuerinnen und Bauern der Umgebung durch die Betriebe geschult und unterstützt werden. So gehören zum Kompetenzbereich Tierhaltung auch Themen wie Formen der Tierhaltung, Tierwohl, Tiergerechtigkeit, Transport und Schlachtung.

Auszug aus einem Interview:

„Sodass er dann auch sieht: "Aha, wenn ich bestimmte Dinge verändere dann geht es mir besser, dann geht es den Kunden besser, dann geht es der Firma besser" und da ist man immer in einer Entwicklungsphase drinnen und dadurch kann der Erzeuger eben auch immer wieder selbst Einfluss auch nehmen auf seine Qualität, auf das, was eben, ich sage mal von der Industrie eben auch gefordert wird. Und wir sind ja auch in verschiedenen Forschungsprojekten mit drin, beispielsweise haben wir ein For-schungsprojekt, das läuft schon seit einigen Jahren. (TH_02_Zeile 264-270)