Mehr Nachhaltigkeit in Berufen des Fleischerhandwerks

Nachhaltigkeit in Berufen des Fleischerhandwerks

Das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) spiegelt die hochkomplexen Herausforderungen heutiger und zukünftiger Unternehmen wider, wie mit neuen und disruptiven Entwicklungen in Umwelt, Ökonomie und Gesellschaft umgegangen wird. Die Industrie und Politik sind gefordert, die weltweit einheitlichen Sustainable Development Goals und die im Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ definierten Ziele zügig in ihren Strukturen, Systemen, Prozessen etc. umzusetzen. Jedoch fehlen oftmals, vor allem in der mittelständisch geprägten Industrie bzw. im Handwerk, auf Akteursebene die richtigen Instrumente und Anwendungsformate, um bei den Akteuren das Wissen und die notwendige Handlungskompetenz zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele aufzubauen.

Sustainable Development Goals und der Fleischkonsum

Setzt man sich aktuell mit Fleischkonsum und -herstellung auseinander, tritt auch das Thema Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang in den Fokus. Dabei zählen die abgebildeten Sustainable Development Goals seit dem 01.01.2016 für alle Staaten und Industriezweige. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung dienen der Sicherstellung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene.

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Kriterien für eine nachhaltige Fleischproduktion

Gerade für die Landwirtschaft gibt es bereits unterschiedliche strenge und nachhaltigkeitsbezogene Kriterien, die durch die EU Bio-Verordnung oder auch von Anbauverbänden wie demeter, Bioland und Naturland festgelegt wurden. (Das “Tierwohl”-Label der deutschen Regierung wird hier nicht als nachhaltig miteinbezogen, da es sich nicht auf tatsächliche Nachhaltigkeit im Sinne von Ökologie und Tierwohl bezieht, sondern der reinen Einordnung unterschiedlicher Haltungsweisen von Tieren im Sinne einer erhöhten Transparenz). Hierbei steht besonders die artgemäße Haltung im Vordergrund. Als Beispiel: Die Fleischproduktion und -logistik soll zudem umweltfreundlich erfolgen. Um die Kunden auf dem Laufenden zu halten gilt es, die Informationen über Transportwege und Herkunft transparent zu gestalten und zu erweitern. Es lässt sich feststellen, dass gerade die unternehmerische Nachhaltigkeit in der Fleischindustrie auch als wirtschaftliche Tragfähigkeit angesehen werden kann. Trotzdem liegt der Bio-Anteil in der Fleischindustrie in Deutschland nur bei 1,2-1,8 Prozent (BOLW, 2018).

Beispiel für artgemäße Haltung

Ein Mastschwein unter 50 kg erhält in allen Bio-Betrieben mindestens 0,8 Quadratmeter Stallfläche plus 0,6 Quadratmeter Außenfläche. Diese Mindestfläche steigert sich mit dem Gewicht des Tieres bis zu 1,5 Quadratmeter Stallfläche und 1,2 Quadratmeter Außenfläche für Schweine mit über 110 kg Gewicht – das entspricht dem üblichen Gewicht bei der Schlachtung. (Zum Vergleich: Schweinen zwischen 50 und 110 kg Körpergewicht stehen in der konventionellen Haltung laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung lediglich 0,75 Quadratmeter Stallfläche zu, über 110 kg 1 Quadratmeter.)

Umweltfreundlichere Fleischproduktion

Die Fleischproduktion und -logistik soll zudem umweltfreundlich erfolgen. Um die Kunden auf dem Laufenden zu halten gilt es, die Informationen über Transportwege und Herkunft transparent zu gestalten und zu erweitern. Es lässt sich feststellen, dass gerade die unternehmerische Nachhaltigkeit in der Fleischindustrie auch als wirtschaftliche Tragfähigkeit angesehen werden kann. Trotzdem liegt der Bio-Anteil in der Fleischindustrie in Deutschland nur bei 1,2-1,8 Prozent (BOLW, 2018).

Die Realität in KMU

In vielen KMU ist der regionale Bezug somit lokale Produktion bereits gegeben. Es existieren kurze Lieferketten und oft über Jahre gewachsene Geschäftsbeziehungen zu Landwirten und anderen Zulieferern. In Sachen Zero Waste (Volltierverwertung) sind Fleischereien auch ganz vorn, da rein aus ökonomischen Gründen möglichst alles vom Tier verwertet wird. Es wird beim Thekenverkauf auf möglichst wenig Verpackungsmaterial geachtet, und bei dem Thema Energie werden Einsparungspotenziale genutzt z.B. durch Wärmerückgewinnungsanlagen, E-Autos und Solaranlagen.